Nami Otaku

Jul 282010
 
Manchmal verspürt man den Drang etwas sehr ernstes und mysteriöses zu lesen. Eine tragische Geschichte, deren Welt nur aus Schwarz und Weiß besteht. Genau dies lieferte der Doujin Circle ZIGZAG am 19.05.2006 mit ihrem Visual Novel “Ballad of an Evening Butterfly” oder “Yachokitan”

Das Werk beginnt damit, dass unser Protagonist Sera Kaoru ohne jegliche Erinnerungen mitten in einem Wald, an einem großen Haus im westlichem Stile ankommt und dort seine “Arbeit” beginnen soll. Sera wird auch so gleich vom Besitzer des Hauses, einem völlig in schwarz gekleideten Jungen namens Yoru empfangen und zum Kellergeschoss geführt. Dort erwartet ihn ein unbeschreiblich schönes Mädchen, ein vollkommen weißes Geschöpf mit roten Augen. Ihr Name ist “Chou” und Seras Arbeit besteht darin, sie von ihrer Langeweile zu befreien.

Falls ihr es noch nicht bemerkt hab, Yachokitan ist dem Horror Genre einzuordnen. Man verfolgt den Großteil der Ereignisse aus der Sicht von Sera, weshalb man sehr viele Fragen hat, die durch die flüchtigen Blicke aus Yorus Sicht nur noch mysteriöser scheinen. Diese werden zum Glück nach und nach beantwortet, allerdings fallen ein paar Erklärung zu den Umständen von Sera und Yoru doch etwas zu undeutlich für mich aus. Nichtsdestotrotz bin Ich vollkommen zufrieden mit dem Storyverlauf und dem Ende, da beide konstant gut und interessant bleiben. Die Interaktionen bleiben allerdings sehr beschränkt, man hat im gesamten Werk nur eine Entscheidung zu treffen, die einem entweder zu einem frühzeitigem oder dem wahren Ende führt.

Soviel zur Story, nun zum visuellen Aspekt. Zunächst fällt einem auf, dass das Werk fast vollkommen aus monochromen Farben besteht, was selbstverständlich so intendiert war. Durch die Absenz jeglicher Farben wird eine mysteriöse, aber dennoch keine erdrückende Atmosphäre geschaffen, außer natürlich in den Szenen wo eine bewusst erzeugt wird. Die fehlenden Farben haben zudem den Vorteil, dass die Hintergründe, die eigentlich Fotografien sind, (wie es bei Sound Novels oft der Fall ist) sich perfekt dem gezeichneten Stil der Charaktersprites oder der CGs anpassen.

Die Charaktere an sich haben wirklich schöne Designs, die die jeweilige Persönlichkeit gut wiedergeben und besonders Yorus androgynes Aussehen ist wirklich gut gelungen. Die CGs sind traumhaft, es hat mich wirklich sehr überrascht wie gut diese aussehen obwohl diese Schwarz-Weiß sind und man klar erkennt, dass sie von einem Doujin Werk stammen.
Was wäre ein Visual Novel ohne Musik? Die Musik von Yachokitan ist einfach top. Sie ist sogar so gut, dass sie nicht direkt von ZIGZAG, sondern von diversen Doujin Komponisten (darunter auch Circle) stammen. Die Soundeffekte hingegen erfüllen ihren Job, nur ist wie so oft die Aufnahme vom Regen viel zu kurz, weshalb sie einem durch ihr ständiges abklingen und wiederholen beim Lesen doch etwas nervt.

Nun kommen wir zu meiner persönlichen Bewertung. Über die Story kann sich keiner beklagen, auch wenn sie etwas simpel erscheint, so ist sie doch mehr als angebracht für ein Werk dieser Länge. Zusammen mit der beeindruckend guten Musik und der CGs wird eine wirklich einzigartige Atmosphäre geschaffen, die auf die einen zu bizarr, für andere wiederum faszinierend wirkt. Yachokitan ist eindeutig kein Werk für jedermann, da man wirklich in der richtigen Stimmungslage sein muss um es wirklich genießen zu können. Sehr empfehlenswert ist es Yachokitan in der Nacht oder während eines regnerischen Tages zu lesen.

Wer mal eine Abwechslung von den üblichen hirnlosen hyperaktiven Serien braucht oder nach all dem Gelächter von diversen Comedy Romance Harem Shows auch mal wieder etwas ernstes lesen will, dem kann Ich Yachokitan nur ans Herz legen- vorausgesetzt, der- oder diejenige geht offen an dieses Werk voran. Die Gruppe Déja Vu hat gegen Ende letzten Jahres Yachokitan ins Englische übersetzt und Ich muss sagen, dass sie wie immer einen super Job geleistet haben. Hüpft also einfach bei denen vorbei, wenn ihr einen Drang nach dem vorhin Erwähntem verspürt.

(Review von spiritgospel http://code-moe.blogspot.com)

Jul 272010
 
Visual Novel Reviews sind sehr zeitintensiv. Dies war wohl der Grund, weshalb die arme Visual Novel Sektion hier so dürftig ausfiel. Doch damit ist nun hoffentlich Schluss und die erste Review nach langer Zeit ist da. Diesmal schreibe Ich über ein sehr kurzes und recht altes Doujin Visual Novel vom mittlerweile nicht mehr existierenden Treasures Circle: Visions from the Other Side
In VftOS geht es um die junge Chisato Mikogami, die sich aus unbekannten Gründen das Leben nimmt und anschließend als Geist weiterhin auf Erden wandert. Dabei trifft sie auf allerlei Geschöpfe und Geister, die das Jenseits bevölkern. Unter diesen Wesen gehören ein Fischgeist, welches einen Groll gegen Chisato hegt, Chisatos durchgeknallte Schwester Chiyu, die Experimente an ihr durchführt und schließlich die geradezu übermächtige Mutter der beiden Schwestern.

Wie Ihr sicherlich sehen könnt, ist das Artwork unglaublich schön. Man kann kaum glauben, dass es sich hierbei um ein Doujin Werk handelt, vor allem eins dass so alt ist. Dafür dass das Werk so kurz ist, hat es erstaunlich viele CGs. Das Charakter-Design gefällt mir sehr und die Tatsache, dass die Mädels allesamt Mikofuku tragen macht das Ganze nur noch besser. Bei den Hintergründen handelt es sich um leicht verwischte Fotografien, die hinterher am PC nachbearbeitet wurden. Sie wirken bei weitem nicht so gezeichnet, wie etwa bei Tsukihime, doch sind auch nicht so klar, wie die Fotografien, die bei Sound Novels oft verwendet werden. Jedenfalls passen die Hintergründe super mit den gezeichneten Charakteren zusammen und das ist schließlich was zählt.
So gut das Visuelle sein mag, so kann man die Musik vollkommen vergessen. Um ehrlich zu sein, habe Ich diese schon vergessen. Sie ist schlicht unbeeindruckend und durch die recht kurze Länge des Werkes wird dieser Effekt noch weiter verstärkt

Insgesamt ist Visions from the Other Side mehr als schwach. Das einzig Gute an dem Werk ist wirklich nur der visuelle Aspekt. Es gibt keine richtige Story, alles was passiert ist, dass sich die verschiedenen Charaktere treffen und miteinander reden. Eine Slice of Life Atmosphäre kommt allerdings trotzdem nicht auf, dafür gibt es zu viele Zeitsprünge (da die Charaktere ja allesamt Geister sind…) und die Erzählperspektive wechselt zu oft. Das Ende ist geradezu grauenhaft, da es kein richtiges Ende ist; das Werk hört einfach auf. Allgemein macht die Story absolut keinen Sinn und viele Geschehnisse werden absichtlich vage gehalten.

Gerade bei Visuel Novels ist die Story am wichtigsten, gute CGs und Charakter Designs alleine machen eben kein gutes Visual Novel. Deswegen empfehle Ich absolut keinem dieses kurze und sinnlose Werk. Wer trotzdem auf den Geschmack gekommen ist, der kann sich Visions from the Other Side hier runterladen, welches von Edward Keyes im Rahmen des al|together 2006 ins Englische übersetzt wurde.

(Review von spiritgospel http://code-moe.blogspot.com)

Jul 262010
 

Ich habe mich entschieden mein Manuskript für mein geplantes Computerspielsucht Buch nun doch erst mal einfach so hier im Blog zu veröffentlichen. Hauptgrund ist das ich wohl eh nicht genug Stoff zusammen bekomme um es vom Umfang her auf das Niveau eines veröffentlichenbaren Buches zu bringen. Außerdem interessiert mich natürlich eure Meinung dazu.

Es ist noch nicht alles komplett fertig, aber vielleicht findet es ja der eine oder andere hilfreich und wenn nicht dann gibt es jetzt ein neues Schriftstück auf das man fluchen kann :lol:
PS: Ich habe jetzt schon von mehreren Stellen gehört das ich es zu hart geschrieben habe. Ich bin auch der Meinung das ich es zu hart geschrieben habe und will das gerne noch verbessern. Also beachtet das bevor ihr es lest.
Jul 242010
 

Heute will ich euch mal eine der süßesten Spiele vorstellen die es gibt (-: Die Princess Maker Reihe. Das Genre ist schwer zu beschreiben wenn man es nicht kennt. Es ist eine Art Mischung aus Visual Novel, Life Sim, Stat Raising Sim und RPG. Da ihr das Spiel wahrscheinlich schon kennt spar ich mir die genauen Beschreibungen und falls ihr es nicht kennt, kann ich es euch eh nicht beschreiben, ihr müsst es spielen. Da ich eigentlich noch ein zweites Forum für Abandonware machen wollte, daraus aber wahrscheinlich nix wird weil ich keine Zeit dafür habe, will ich euch aber wenigstens auf diesen Klassiker aufmerksam machen. Princess Maker 2 kantet ihr wahrscheinlich eh schon aber wußtest ihr das es auch eine englische Übersetzung von Princess Maker 1 gibt? Das wußtet ihr nicht stimmts? Auch gibt es eine Fan Übersetzung von Princess Maker 4 (wobei ich nicht weiß ob sie mittlerweile fertig ist oder nicht.)

Also hier die nützlichen und teilweise schwer zu findenden Links zu den Downloads dieser Klassiker:
PM 1 Englisch: http://www.generation-msx.nl/msxdb/softwareinfo/1539
PM 2 Englisch: http://www.abandonia.com/en/games/181/Princess+Maker+2.html

Für den ersten Teil braucht ihr einen MSX Emulator (MSX ist sowas wie der Japanische Commodore64)
Für PM 2 braucht ihr einen DOS Emulator.

Auch gibt es ein Princess Maker Anime für das es ebenfalls Englische Subs gibt.

Natürlich gibt es auch noch die ganzen anderen Princess Maker Spiele. So viele das ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Also natürlich gibt es erstmal Princess Maker 1, 2, 3, 4 und 5. Dann gibt es noch die verschiedenen Versionen für das SNES, die DS und die Playstation. Und es ist natürlich wieder alles auf Play-Asia erhältlich 🙂 (es ist nicht so das ich so gerne für Play Asia Werbung mache… naja das auch… aber hey ich bekomm nur 6% Provision und bisher hat eh noch keiner was gekauft… 🙂 Nein ernsthaft… nirgends sonst kommt man so leicht an die Princess Maker Spiele ran (ich meine jetzt die, die nicht Abandonware sind). Nicht für alle davon gibt es einen englischen Übersetzungspatch… Aber es gibt mehr Übersetzungen als die Leute denken und es gibt durchaus auch noch mehr Übersetzungen als die von mir erwähnten. Außerdem selbst wenn ihr mal keinen Englischen Patch findet, nach eine Weile kann man das Spiel auch spielen wenn man kein Japanisch kann. 🙂

Jul 212010
 

Wie ich bereits anfang Juni berichtet habe, wird der Manga Mirai Nikki (Zukunfts-Tagebuch bzw. Future Diary) zu einem Anime werden. Mittlerweile bin ich auch auf den Trailer gestoßen! Und will ihn euch nicht vorenthalten:

In dem Manga geht es um Morde, Zeitreisen bzw. Übernatürliches und nicht zuletzt um ein metzelndes Yandere Mädchen. Der Manga ist in englisch lizensiert worden, so das dann wahrscheinlich auch der Anime in englisch rauskommen wird – wenn auch wahrscheinlich nicht in deutsch. Der Anime wird im September in Japan als OVA bzw. Pilotfolge rauskommen dem dann bei Erfolg hoffentlich eine komplette Serie nachfolgt (genug Stoff ist ja vorhanden denn der Manga hat dann bereits 11 Bände).

Auch gibt es wie ich gerade entdeckt habe von Mirai Nikki eine Visual Novel!

Der Titel ist:
Mirai Nikki: 13 Hitome no Nikki Shoyuusha und es läuft auf der PSP und man kann es auf Play Asia bestellen!
Interessant ist das es in der Visual Novel wie der Titel schon sagt einen mysteriösen 13. “Tagebuchbesitzer” gibt (im Manga gab es nur 12).

Jul 202010
 

Ich habe Jisei bereits am Rande im Forum erwähnt. Es ist eine Mystery Visual Novel mit Adventure Game Elementen. Bei den üblichen Visual Novels liest man eine Geschichte mit Bildern und Sound und darf dann alle 2 Stunden vielleicht mal eine Entscheidung treffen. Nicht so bei Jisei. Bei Jisei liest man die Handlung nicht, sondern man ist mitten im Geschehen und hat viel direkteren Einfluss auf die Handlung und (in dem Fall) vor allem auf die Aufklärung des mysteriösen Mordes und die Aufdeckung der eigenen Vergangenheit.

Man kann wie man es von Point und Click Adventures gewöhnt ist in verschiedene Räume gehen, Sachen untersuchen, und den verschiedenen Verdächtigen beliebige fragen stellen. Gleichzeitig ist es aber eben doch wiederum kein Point und Click Adventure, weil man eben nicht mühselig überall rumzuklicken braucht und wie MAcGuyver Kaugummi, Schnürsenkel und Büroklammer einsammeln und dann richtig kombinieren muss um schließlich einen Atomreaktor oder was auch immer zu erhalten. 🙂
Denn wie bei einer Visual Novel üblich ist jegliches Gameplay immer direkt an die Story gebunden und es geht immer nur darum den Ausgang der Geschichte zu beeinflussen.

Jisei ist ein englischsprachiges Spiel mit vollständiger (und erstaunlich guter) Sprachausgabe von einer kleinen (noch) kaum bekannten Gruppe die bisher nur einige kleine kostenlose Visual Novels gemacht hat. Jisei ist ihr erstes kommerzielles Spiel und kann sich meiner Meinung nach durchaus mit anderen kommerziellen Visual Novels messen. Aber natürlich kommt es von der Länge her nicht an die berühmten Visual Novels großer japanischer Firmen heran.

Aber wer auf Mystery steht oder die alten Detektiv Adventures mochte in denen die Hauptfigur nicht nur den Mord aufklären sondern auch noch herausfinden muss wer sie ist und warum sie das Gedächtnis verloren hat, der ist hier bestens bedient.

Und wie ich es bereits im Forum angekündigt habe, führe ich jetzt mal ein kleines Bewertungssystem ein:

Story: 7 von 10
Zeichnungen / Graphik: 7 von 10
Animation: 3 von 10
Spannung: 7 von 10
Romantisch: 3 von 10
Hentai: 0 von 10
Gewalt: 7 von 10

Sprachausgabe: komplette Sprachausgabe (englisch)
Musik: MP3 Qualität (Musik ist passend zum Spiel düster und atmosphärisch)
Länge: Eine Stunde für die Demo und viele Stunden für die Vollversion (Ich brauch aber wahrscheinlich auch unverhältnismäßig lange)
Für Kinder und Erwachsene geeignet: Ja – beides, aber nicht für kleine Kinder.
Verschiedene Ausgänge der Geschichte: Ja – viele (Visual Novel)
Sprache: nur englisch (aber leicht verständliches englisch)

GESAMT: 7 von 10 (Es gab Bonuspunkte für Originalität, Stil und die gute Sprachausgabe 🙂 )

DOWNLOAD:
Jisei Downloadseite (mit kostenloser Demo)

Jul 192010
 

Seit einigen Tagen bekomme Ich den Sommer stärker zu spüren, als es mir lieb wäre. Ein typisches Merkmal für den Sommer in vielen asiatischen Ländern, wie etwas Japan, fehlt hier allerdings. Die Rede ist selbstverständlich von den vielen unzähligen Viechern, die wohl das Erkennungsmerkmal Nummer Eins für für den Sommer in Japan ist, Cicadas. Wie dem auch sei, Ich stelle Euch heute ein kurzes Doujin Visual Novel vor, welches mich wirklich zur Verzweiflung gebracht hat Ich dadurch so genial finde: Summer, Cicadas, and the Girl von KaTana

In Summer, Cicadas, and the Girl geht es um Saito, der in seinem Sommerferien auf dem Weg zur Bibliothek auf ein seltsames Mädchen namens Kokonoka trifft. Die beiden verbringen gemeinsam den Tag und Saito möchte Kokonoka wiedertreffen, weshalb sie ein weiteres Treffen ausmachen. Doch Kokonoka taucht zum abgemachten Zeitpunkt nicht auf. Saito gibt nicht auf, schließlich muss er nur herausfinden was mit Kokonoka passiert ist, um sie wiederzusehen. Wo wird er nach ihr suchen?

Wie Ihr bereits sehen könnt, wurden für die Hintergründe Fotos verwendet, die durch eine bestimmte Verwischungstechnik einen gemalten Eindruck machen. Character-Sprites gibt es keine, die beiden Hauptcharaktere besitzen nur ihr Avatarbild. So gesehen kommt das Werk deswegen einem Sound Novel näher, doch die fehlenden Sprites machen das Werk keinesfalls schlechter. Die Musik trägt viel zur Atmosphäre bei und ist einem Werk von solch einer kurzen Länge durchaus angemessen

Die Story an sich ist recht simpel, die Beschreibung oben hat das Wesentliche von der Handlung erzählt. Allerdings fallen einem bestimmte Dinge wie Verhaltensweisen oder Fragen erst auf, nachdem man das Werk erfolgreich abgeschlossen hat- und das ist weitaus schwieriger, als man annimmt. Kurz vor dem Ende wird man vor einer Entscheidung gestellt, man muss den Ort angeben, an den man Kokonoka vermutet. Ihr werdet sicherlich nicht glauben, dass Ich mir über 40 Minuten lang den Kopf über die richtige Lösung zerbrochen hab, weil Ich nach unzähligen gescheiterten Versuchen nicht aufgeben wollte. Doch genau diese Frustration macht Summer, Cicadas, and the Girl so genial in meinen Augen. Man kommt durch Denken wirklich auf die Lösung und man ist nach vielen gescheiterten Versuchen dann wirklich froh, wenn man alleine endlich auf die Lösung kommt und das wohlverdiente Ende lesen kann. Übrigens könnt Ihr als Ort “Comiket” angeben, um zu einem versteckten Easter Egg Ende zu kommen

Insgesamt bietet Summer, Cicadas, and the Girl eine nette kleine Geschichte, die man eigentlich nur jetzt, wo man regelrecht von der Sonne gefoltert wird, optimal genießen kann. Es ist nichts Weltbewegendes, im Gegenteil sogar, doch es liefert für diejenigen eine Beschäftigung, die aufgrund der Hitze eingehen und auf nichts Lust haben.
Das Werk wurde bereits im Rahmen des altogether2006 von Shii ins Englische übersetzt.Wer es noch nicht kennt und nach einer kurzen Story mit Herz sucht, der sollte nicht länger Warten und Summer, Cicadas, and the Girl lesen!

(Review von spiritgospel http://code-moe.blogspot.com)

Jul 162010
 

What do you think about the Planetarium?

That beautiful twinkling of eternity that will never fade, no matter when.
All the stars in all the sky are waiting for you.

Mit diesen wahrhaft beeindruckenden Worten beginnt meine Review zu einem Werk, welches sehr viele Menschen auf dieser Welt in seinen Bann gezogen hat:
planetarian ~The Reverie of a Little Planet~

Im Gegensatz zu den Werken aus den vorherigen beiden Reviews, handelt es sich bei planetarian um ein professionelles (oder besser gesagt kommerzielles Werk) von Studio Key. Planetarian wurde im Jahre 2004 veröffentlicht und am 28.02.05 von Hæleþes áwendende und insani fertig ins englische übersetzt (dazu muss man allerdings anmerken, dass die beiden Gruppen lediglich einen Patch rausgebracht haben und illegale Downloads von planetarian keinesfalls dulden!). Key bezeichnet planetarian als KineticNovel, da es im Gegensatz zu den Werken Kanon und Air: erstens kein eroge- und zweitens die Story vollkommen linear ist (also wie bei narcissu)


Planetarian spielt in einer post-apokalyptischen Welt, in der die Menschheit die natürlichen der Ressourcen der Erde vollkommen aufgebraucht hat. Nach einem großen Krieg wurde die Erde letztendlich unbewohnbar, da die gesamte Atmosphäre durch den Einsatz von chemischen- und nuklearen Waffen vollkommen verpestet wurde. Dadurch, dass die Atmosphäre regelrecht vergiftet ist, regnet es konstant. Der giftige Regen zerstört alles auf der Oberfläche und die wenigen Überleben bekämpfen einander um zu überleben. In dieser (fast) vollkommen zerstörten Welt haben die wenigen Bewohner alle Hoffnung verloren. Luxusgüter wie Zigaretten oder alkoholische Getränke sind wahre Schätze und es kommt nicht selten vor, dass Menschen sich für diese Dinge gegenseitig umbringen. In dieser rauen Umgebung tragen die Menschen Schutzkleidung, um sich vor dem Regen zu schützen. Sie verfügen außerdem über spezielle Wasserfilter, um das ungenießbare Regenwasser einigermaßen genießbar zu machen.


Die Story von planetarian beginnt damit, dass der Protagonist eine neu entdeckte Stadt betritt und dabei auf ein merkwürdiges Gebäude stößt. Der Protagonist ist ein Junker, jemand der nach wertvollen Dingen sucht (wie die bereits erwähnten Zigaretten oder Weinflaschen), um sie anschließend zu verkaufen oder gegen andere Dinge einzutauschen. Auf dem Weg zur Stadt geriet er in einige schwere Gefechte mit anderen Junkers und verbrauchte dabei den Großteil seiner Munition. Schwer erschöpft betritt er das Gebäude und trifft dabei auf das wohl merkwürdigste Androidenmädchen, dass er jemals gesehen hat: Yumemi (oder Reverie, je nachdem wie mans nimmt)


Der Protagonist ist am Anfang sichtlich von ihr genervt und verhält sich ihr gegenüber recht schroff. Zu seinem Entsetzen befinden sich im Gebäude keine wertvollen Dinge, da es sich bei dem Gebäude um ein Planetarium handelt. Zu allem Überfluss ist auch noch der Projektor kaputt und der Protagonist wird von Yumemi gebeten diesen zu reparieren. Am Anfang sträubt er sich noch dagegen, doch bald merkt er, wie ihm Yumemi und das Planetarium ans Herz wachsen.


Die Story berührt einem wirklich. In Planetarian gibt es zwar nur zwei Charaktere, doch sowohl der Protagonist, als auch Yumemi sind wirklich interessant. Man kann ihre Emotionen (ja, Yumemi ist eine Maschine…) , Motivationen und Träume perfekt nachvollziehen und man merkt wirklich schnell, dass man mit ihnen fühlt. Zudem kann man Yumemi einfach nicht hassen. Ihr ständiges, aber dennoch ehrliches Lächeln, ihre positive Lebenseinstellung und letztendlich ihre Unschuld trotz der dunklen Welt in der sie lebt, macht sie wirklich einzigartig. Das Werk baut sehr auf das atmosphärische Setting; das Planetarium wirkt wirklich wie eine friedliche Zuflucht in dieser vollkommen zerstörten Welt. Man merkt, dass das Setting “Planetarium” außerdem perfekt ist, da die Sterne schon immer für die Hoffnung, Wünsche und Träume der Menschen gestanden haben und somit den Effekt vom Zufluchtsort verstärkt.


Die Musik in planetarian ist sehr atmosphärisch und passt immer perfekt zur Stimmung. Der Theme Song, könnte man sagen, ist eine Glockenspielversion von “What a Friend We Have in Jesus”. Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich der Musik eine 9 geben (ja, so gut ist sie! ^^)
Zur Länge des Werkes muss man sagen, dass es nicht gerade das längste Werk ist. Ich persönlich habe es (wenn auch mit Koffein vollgepumpt) in einer Nacht durchgelesen. Allerdings haben einige Bekannte von mir insgesamt etwa 15 Stunden benötigt, es kommt wohl stark auf die Lesegeschwindigkeit des Individuums an.


Planetarian erzählt eine wirklich traurige Story, die einem nicht kalt lassen kann. Chinesische Fans meinten, man wäre bestens als Profikiller geeignet, wenn einem bei planetarian nicht die Tränen kommen. Ich persönlich habe nicht geweint, da ich selbst bei den ergreifendsten und dramatischsten Anime/Manga/Visual Novels/Eroge/Filme/Bücher nicht weinen kann. Wäre ich aber jemand, der wegen fiktiven Storys weinen kann, so hätte ich mir noch Stunden nach dem Schluss des Werkes die Augen ausgeheult!

Ich empfehle jedem, planetarian an einem regnerischen Abend durchzulesen. Alternativ kann man sich auch eine Nacht dafür nehmen (so wie ich), sofern man schnell genug liest, um es auch wirklich in einer Nacht durchkriegen zu können.

Planetarian war ungemein erfolgreich und es gibt neben verschiedenen Versionen mittlerweile sogar einen PS2 Port und einen Port für Mobiltelefone. Eine neue Version vom Soundtrack wird seit letztes Jahr angeboten und Dezember 2006 wurde eine Drama CD auf dem Comiket veröffentlicht.

Leute, die planetarian hierzulande erwerben wollen, werden auf einige Probleme stoßen. So ist es nur möglich das Werk zu kaufen, wenn man eine Kreditkarte oder einen PayPal Account besitzt (wobei Bargeld/Schecksendungen wohl auch gehen…). Das Werk an sich ist recht günstig, die Download Version (die einzige Version womit der Übersetzungspatch funktioniert) kostet umgerechnet um die 5,60€. Erwerben kann man es bei HimeyaShop. Wer über keine Kreditkarte oder einen PayPal Account verfügt oder keine Bargeldsendungen riskieren will, hat also Pech und kann nur durch illegale Wege an die “Download Version” von planetarian rankommen. (Review von spiritgospel http://code-moe.blogspot.com)

(Anmerkung von mir: auf Play-Asia bekommt man die PS2 Version. Wie Spirit bereits gesagt hat gibt es für die PS2 Version keinen englischen Patch. Trotzdem will ich die PS2 Version empfehlen, denn erstens ist die durch Play Asia super leicht zu beziehen, zweitens ist sie 3 mal günstiger als die von Spirit verlinkte PC Version und drittens hat die PC Version keine Sprachausgabe während die PS2 Version komplett gesprochen ist. Freillich bringt das wenig wenn man kein japanisch kann, aber jedem der japanisch lernt kann ich die PS2 Version bestens empfehlen 🙂 )

Jul 122010
 

Für heute gibts ne review von einem Visual Novel, da ich mit den Anime reviews noch nicht fertig bin. Das Werk, welches ich euch vorstellen werde heißt: Hito Natsu no Yume


Hito Natsu no Yume ist ein doujin Visual Novel, welches vom doujin circle milk cat stammt. Es wurde letztes Jahr im Zuge des al|together von DejaVu unter den Namen A Dream of Summer ins englische übersetzt. Und jetzt zur Story:
Toshiki ist im 3. Jahr an der Oberschule und das alljährliche Schulfest findet am morgigen Tag statt. Dabei stößt er am Tag vor dem Fest durch Zufall auf Mizuna und ein unvergessliches Schulfest beginnt…


Für ein doujin Werk hat Hito Natsu no Yume eine beeindruckende Qualität. Die Charaktere sind sehr detailiert gezeichnet und die CGs gut coloriert. Ein großer Pluspunkt ist außerdem die Tatsache, dass alle Dialoge (auch die vom Protagonisten Toshiki) von Synchronsprechern gesprochen wurden.


Die Musik ist ein weiterer ganz großer Pluspunkt. Die Hintergrundmusik ist sehr atmosphärisch, doch was wirklich glänzt ist der Song Hito Natsu no Yume , der im Verlauf des Werkes vorkommt (die instrumental Version heißt “summer”). Zudem wurde die gesungene Version als Ending für dieses Werk benutzt.

Bei Hito Natsu no Yume muss man ab und zu Entscheidungen treffen und je nachdem wie man sich entscheidet wird die Story ein anderes Ende haben (wie bei eroge). Dabei gibt es in diesem Werk zwei Storylines, jeweils eine für eines der beiden Mädchen für die man sich entscheiden kann.


Das Werk ist recht kurz (noch kürzer als narcissu), doch gerade dadurch kommt einen Hito Natsu no Yume wie ein kurzer Sommertraum vor. Die Story ist etwas klischeehaft und verdammt vorhersehbar, doch das macht sie überraschenderweise nicht weniger gut. Zu guter letzt wäre noch zu sagen, dass ein verstecktes Minigame eingebaut ist, welches man erst finden kann, nachdem man beide Storylines durch hat. Tut also so, als ob ihr das Werk noch einmal durchspielen wollt, nachdem ihr beide Enden gesehen habt.
Das wars von mir über Hito Natsu no Yume. Hüpft also gleich bei DejaVu vorbei und lasst euch von dieser bittersüßen Liebesgeschichte verzaubern ^.^

(Review von spiritgospel http://code-moe.blogspot.com)
Jul 112010
 

So! Hab mich bei meiner ersten review für ein Visual Novel entschieden. Es handelt sich hierbei um ein Werk, welches mich zutiefst fasziniert und berührt hat: narcissu
Narcissu ist ein kurzes doujin visual novel, welches von stage-nana stammt und von Hæleþes áwendende und insani im Jahre 2005 ins englische übersetzt wurde. Interessant dabei ist, dass die beiden Gruppen Erlaubnis für die Übersetzung und Verbreitung von narcissu erhalten haben und man es dadurch legal downloaden kann. Jetzt kommen wir zum Werk selbst.
In narcissu geht es um einen jungen Mann (den Protagonisten), der in die Hospizabteilung eines Krankenhauses eingewiesen wird. Dort trifft er auf Setsumi, eine junge Frau, die allen Anschein nach ihren Lebenswillen verloren hat. Das Hauptthema des Werkes ist also die Einstellung, die die beiden Charaktere vom Leben haben und wie sie letztendlich damit umgehen.


Die Story wird auf eine Art und Weise präsentiert, die ziemlich einzigartig ist. Das liegt daran, dass sich Tomo Kataoka (der Autor) für einen minimalistischen Stil entschieden hat, um die Vorstellungskraft der Leser zu wecken. Detailreiche Beschreibungen und CGs hat er bewusst ausgelassen und man kann zwischen einer “voiced” und “unvoiced” Version entscheiden. Dadurch entsteht eine einzigartige Atmosphäre, die sich besonders in den Krankenhausszenen als sehr beeindruckend erweist. Man kann förmlich die sterile Luft spüren, die in einer solchen Umgebung vorzufinden ist.


Das ganze wird noch dadurch verstärkt, dass die CGs aus matten, zum teil gar tristen Farben bestehen. Sollte man die “voiced” Variante wählen, so wird der Effekt noch weiter verstärkt, da man Setsumis geflüsterte Stimme oft kaum vernehmen kann. Die Musik, die aus zwölf Klavierstücken besteht, ist ein großer Pluspunkt, da sie die Stimmung immer perfekt vermittelt.


Ich wette eine Menge Leute werden narcissu anhand der Thematik ziemlich deprimierend finden. Dem kann ich direkt nichts aussetzten, da es sich um eine ziemliche tragische Geschichte handelt. Dazu muss man allerdings sagen, dass narcissu niemals ins gezwungen melodramatische abrutscht. Wer also eine bloße Schnulze erwartet, wird (hoffentlich ^^) positiv überrascht.


Stafe-nana mag zwar eine doujin Gruppe sein, also so gesehen Amateure, doch was narcissu von einem professionellem Werk unterscheidet ist lediglich die Länge des Werkes. Sowohl Story, Musik, CGs und die Präsentationen im allgemeinen kann locker mit professionellen Werken mithalten.

Die Charaktere sind wirklich faszinierend, vor allem Setsumi, die am Anfang eher monoton wirkt und sich im Laufe der Story als ein sehr interessanter Charakter entpuppt.
Das Werk ist insgesamt recht kurz (ich habs an einem Tag durchbekommen), doch zieht man die Thematik in Betracht, so erscheint einem die Länge genau richtig.
Insgesamt würde ich das Spiel jedem empfehlen, der nicht NUR shounen animes wie Naruto oder Bleach guckt und das Werk dementsprechend genießen kann. Wer vorher noch nie ein Visual Novel (oder eroge) gelesen hat, wird mit narcissu als seinen/ihren ersten Visual Novel sicherlich nicht enttäuscht werden. Dazu muss man allerdings anmerken, dass sich narcissu von anderen VNs stark unterscheidet, da Romantik und Liebe keine große Rolle spielen. Wer bisher noch nie einen VN gelesen oder einen eroge (oder dating sim, wie sie oft genannt werden) gespielt hat, weil er der Meinung war, dass sie lediglich für einsame single Männer gedacht sind, die ihre Fantasien irgendwo ausleben müssen, der sollte meiner Meinung nach narcissu lesen. Es gibt eine Reihe von Leuten, die eine ganz andere Meinung gegenüber VNs entwickelt haben, nachdem sie narcissu gelesen haben. Ich persönlich seh narcissu also quasi auch als Aufklärungsmittel für das Medium Visual Novel ^^

Das Werk hat mich insgesamt zutiefst berührt und ich kann es wirklich jedem ans Herz legen, der der englischen Sprache fähig ist. Zuletzt wäre nur noch anzumerken, dass stage-nana am 15. Mai diesen Jahres einen zweiten Teil rausgebracht hat, was meiner Meinung nach den Erfolg von narcissu klar bezeugt.^^

http://narcissu.insani.org/index.html
(Die offizielle Seite der übersetzten Version, wo man narcissu auch downloaden kann)

(Review von spiritgospel http://code-moe.blogspot.com)