
Um die Erfahrungen mit meiner Ex zu verarbeiten (-: und weil ich mal wieder ein Artikel schreiben sollte, dachte ich, ich mach mal eine Top 10 Liste woran man eine Yandere erkennen kann (-: Und damit meine ich jetzt nicht die Yanderes in Animes oder Visual Novels, sondern die im echten Leben (-:
Die gibt es nämlich auch im echten Leben – nur das sie natürlich nicht (unbedingt sofort) mit einer Axt auf einen losgehen – trotzdem haben sie bestimmt schon so manchen Mann in den Tod getrieben. Yandere kommt von yanderu 病んでる? (Geisteskrank oder emotional krank) und deredere でれでれ (lieben). 
Beispiele aus Animes und Visual Novels wären Kotonoha Katsura, Yuno Gasai, Rena Ryuugu, Kaede Fuyou. Das Schema läuft meistens ungefähr so ab: Die Yandere hatte ein Kindheitstrauma das sie nie bereinigt hat und wovon keiner etwas weiß. Aufgrund der daraus resultierenden Minderwertigkeitskomplexe wirft sie sich dem Protagonisten geradezu um den Hals und ist anfänglich suuuuper lieb, warmherzig und willig. Dann begeht der Protagonist einen dummen, aber alltäglichen und banalen Fehler – der aber in der Yandere sofort einen Panikanfall auslöst und sie unterbewusst an ihr verdrängtes Kindheitstrauma erinnert. Die Folge ist das sie völlig abdreht und sich von einer Sekunde auf die nächste von einem eben noch liebevollen, unglaublich warmherzigen, extrem fürsorglichen und extrem aufopfernden Mädchen in eine psychopathische, gefühllose und kaltblütige Bestie verwandelt. Der Ausgang ist dann meistens so das die Yandere den Protagonisten in den Selbstmord treibt oder ihn direkt umbringt oder zumindest physisch und psychisch total fertig macht. Sowas gibt es auch in der Realität nur das dort dann halt etwas weniger Äxte vorkommen (-:
Auch würde man ein solches Mädchen in der Realität natürlich nicht “Yandere” nennen. Stattdessen würde sie aber an Verhaltensstörungen und psychischen Krankheiten leiden (In der Regel ebenfalls ausgelöst durch ein Trauma in der Kindheit). Diese psychischen Krankheiten würden aber wahrscheinlich unentdeckt bleiben – denn wenn sie sich dessen Bewusst wäre und psychologische Hilfe suchen würde, würde es wahrscheinlich keine größeren Vorfälle geben in welchen Fall man die Person auch nicht mit einer Yandere vergleichen könnte. “Real existierende”, potentielle Yanderes würden höchstwahrscheinlich unter einer Kombination folgender psychischer Krankheiten und Verhaltensstörungen leiden:
Manisch depressiv (sie wechselt nahtlos und periodisch von extrem deprimiert und ängstlich in euphorisch, fanatisch über und dazwischen gibt es nichts)
Zwangsstörung (sie hat eine Zwangsstörung – also ein zwanghaftes oft sogar fast schon rituell anmutendes Verhalten das zwar schädlich und idiotisch ist, das sie aber nicht ablegen kann, wie z.B. das sie sich 80 mal am Tag die Hände wäscht, sich übermäßig kratzt oder gar völlig blutig kratzt, sie zwar 200 Unterhosen hat aber immer nur eine ganz bestimmte davon trägt, sie aus Angst vor Bakterien etc. Türgriffe oder ähnliche von vielen Menschen berührte Gegenstände nur mit den Füßen oder mit Schutzhandschuhen bzw. gar nicht berührt, sie zwanghaft immer wieder die gleiche Stelle putzt obwohl sie bereits mikroskopisch rein ist sie aber darauf besteht das es dort noch Bakterien gäbe und der Rest des Hauses aber aussieht wie Sau etc.)
Agoraphobie (die Angst vor offenen Plätzen – Sie hat panische Angst das Haus zu verlassen oder zumindest davor an bestimmte Plätze zu gehen. Typische Orte vor denen Sie Angst haben könnte wären offene und weite Plätze mit vielen Menschen, enge Plätze mit vielen Menschen oder allgemein Orte an denen sie noch nicht war. Wird sie gezwungen sich an einen Ort zu begeben vor dem sie Angst hat löst dies meist eine Panikattacke aus)
Panikstörung (Sie bekommt Panikanfälle oft auch in Kombination mit Agoraphobie. Panikanfälle werden ausgelöst wenn etwas geschieht wovor sie aufgrund eines Traumas wie z.B. einer Vergewaltigung irrationale Angst hat. Das können Alltägliche Dinge sein wie eben das sie an einen Ort muss an dem sie noch nicht war, oder allgemein das Haus verlassen muss oder das ihr eine bestimmte Person begegnet oder eine Person die sie noch nicht kennt, das kann aber auch ein Wort sein das jemand sagt oder eine Geste die jemand macht. Alles mögliche kann Auslöser sein).
Borderline Persönlichkeitsstörung (eine Störung die sich extrem destruktiv auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirkt und diese quasi unmöglich macht. Die Person fühlt sich z.B. einsam und verlassen und tut daher alles um Freunde zu gewinnen und diese dauerhaft an sich zu binden. Aus Angst sie könnte verlassen werden verhält sie sich dann irrational und versucht ihre Freunde regelrecht zu zwingen oder zu erpressen bei ihr zu bleiben. Wikipedia sagt: Borderline-Persönlichkeitsstörung oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung ist die Bezeichnung für eine Persönlichkeitsstörung, die durch Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, Stimmung und Selbstbild gekennzeichnet ist. Bei einer solchen Störung sind bestimmte Bereiche von Gefühlen, des Denkens und des Handelns beeinträchtigt, was sich durch negatives und teilweise paradox wirkendes Verhalten in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie in einem gestörten Verhältnis zu sich selbst äußert. Die BPS wird sehr häufig von weiteren Belastungen begleitet, darunter dissoziative Störungen, Depressionen sowie verschiedene Formen von selbstverletzendem Verhalten. Die Störung tritt häufig zusammen mit anderen Persönlichkeitsstörungen auf.)
Keine Ahnung ob das jetzt 10 Punkte waren, ist letztendlich ja auch Wurscht (-:
Vielleicht wundert ihr euch warum ich das jetzt geschrieben habe. Wie gesagt 3 Gründe – einmal wie gesagt um die Erfahrungen mit meiner Ex zu verarbeiten, zweitens weil ich grade Remember 11 durchgespielt habe, und in dem Spiel sind Yanderes auch ein GROßES Thema und drittens weil ich viele männliche Otakus kenne die sich gar nicht mehr an “3-Dimensionale” Frauen ranntrauen aus Angst sie könnten so sein. Das ist aber natürlich völliger Quatsch, weil erstens sind 99% der Frauen nicht so und zweitens könnt ihr die restlichen 1 Prozent ja jetzt leicht erkennen 🙂
Visual Novels, Mangas und Animes mit Yanderes gibt es zu hauf und sind momentan auch riesig erfolgreich. Meistens sind die psychologischen Aspekte halbwegs korrekt, wenn auch in der Regel völlig überspitzt. Typische Beispiele sind Gasai Yuno aus dem weiter unten besprochenen Mirai Nikki Manga, Lucy aus Elfen Lied, ALLE aus Higurashi No Naku Koro Ni, Kotonoha und Sekai aus School Days, Misa aus Death Note, Misaki aus Welcome to the NHK (aber nur im Manga nicht im Anime), fast alle aus Remember 11 etc…
Ich fand Remember 11 war am realistischsten aus psychologischer Sicht, da es auf psychologischen Fachbüchern wie dem DSM basiert und sogar relevante Passagen daraus beinhaltet (obgleich auch die Übersetzung fehlerhaft ist). In Umineko No Naku Koro Ni gibt es auch Yanderes, da ich das aber eben erst angefangen hab zu spielen kann ich noch nichts näheres dazu sagen (-:
Nachtrag: Wie ihr seht hab ich jetzt das Audio-Drama eingefügt von dem das Titelbild stammt. Das was in dem YouTube Video ist, ist nur ein kleiner Teil der ganzen CD. Was bei dem Audio-Drama gut dargestellt ist, ist dieses extrem fürsorgliche und aufopfernde verhalten, das dann eben früher oder später zwangsläufig umschlägt.
Guter Artikel.
Sehr schön geschrieben
Es gibt mittlerweile auch einen aktualisierten Artikel auf Simplepedia dazu: http://www.simplepedia.de/doku.php?id=yandere